Das Leben läuft nicht immer 1A. Das
weiß man wenn man fast 38 Jahre alt ist. Aber eine 6- tut schon weh.
Und damit hatte ich einfach nicht gerechnet (genauso wie damals mit
der 5- in Mathe, aber das ist eine andere Geschichte), kam aber
damals wie heute irgendwie aus heiterem Himmel und irgendwie doch
nicht: Trennung vollzogen, Auszug in die Wege geleitet und umgesetzt
und Status alleinerziehend angenommen. Örgs!
Dabei dachte ich wir würden zusammen
alt. Ach, das war eine schöne Vorstellung. Doch nun, nach sieben
Ehejahren und nach fünfzehnjährigen Kennen hat sich bewahrheitet,
was wir nicht wahrhaben wollten: wir gehören nicht zusammen, so
stark und fast verzweifelt diese Liebe über sehr viele Jahre war. Es
war keine leichte Entscheidung und es hat mich in tausend Teile
zerrissen. Das, was übrig geblieben ist (von mir), versuche ich nun
in mühsamer Kleinarbeit wieder neu zusammenzusetzen. Und nun sitze
ich hier in meiner zauberhaft neuen Wohnung, die mir hilft Abstand zu
gewinnen; aber ein Umzug kostet immer Zeit und Kraft, und fühle mich
neben vielen Auf und Abs, Schmerz, Trauer, Wut, Freude und Glück
manchmal ganz gut und eben manchmal ganz elend. Nebenher läuft
irgendwie der Alltag, der Beruf, das Mamasein und Kinderkrankheiten.
Der ganz normale Wahnsinn halt, neben dem neuen Wahnsinn. Vieles von
dem, was ich mir fürs neue Jahr vorgenommen hatte konnte ich daher nicht umsetzen. Denn das, was ich in den letzten
drei Monaten so getrieben habe, war eine enorme Kraftanstrengung, in
jeglicher Hinsicht.
Aber wie sagt Julius so oft: „Mama,
Du bist stark, Du schaffst das.“, (wenn ich ihn mal wieder in den
3. Stock getragen habe mit Einkäufen bepackt). Er meint das
natürlich physisch. Ich meine das physisch und psychisch. Ich
schaffe das. Es liegt ein wundervoller neuer Weg vor mir mit
unendlich vielen Überraschungen und neuen Erfahrungen.
Und ich kann jetzt schon erkennen, das
die Trennung etwas Positives hat: nämlich zu mir zu kommen. Nicht in
der Ruhe, die ich mir gewünscht habe, aber in einer doch unbändigen
Kraft. Und daher bin ich vielleicht doch nicht so ganz falsch auf
meinem Weg vom mehr Sein und weniger Wollen.
Um morgens in meinem neuen Leben gut in
die Gänge zu kommen habe ich angefangen (manchmal) diese sagenhaft
grünen Säfte zu trinken. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie
Monsterdrinks, aber sie duften und schmecken wirklich 1A.
Grob gesagt sind grüne Smoothies (ich
habe mich jetzt nicht damit auseinandergesetzt) eine etwa 1:1
Mischung aus Früchten und Blattgrün. Die Süße der Früchte hebt
den Grasgeschmack auf. Im Ernst! Mixen kann man zum Beispiel fröhlich
Spinat, Gurke, Kohl, Apfel, Petersilie, Melone, Mangold, Orangensaft,
Sellerie, Rucola, Kiwi, Mango, Kokosnussaft, Ananas, Löwenzahn,
Birne, Mangold, Ingwer, Erdbeeren, Minze, Avocado, Brennnessel,
Heidelbeeren und anderes. Einfach ausprobieren! Viel Spaß!
Und übrigens den Spinat schmeckt man nicht!
Eure la petite cuisine